Liebe Kunstfreunde,
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir ein gesundes und zuFRIEDENes Jahr 2020. Gleich zum Start unseres neuen Ausstellungsjahres möchten wir Sie mit den Werken von Jo Bukowski bekannt machen. Der seit 1988 freischaffende Künstler, der neben verschiedenen Lehraufträgen seit 2013 eine Professur für Bildende Kunst an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft innehat, wird in der Galerie Trinkkuranlage ausschließlich neue Arbeiten zeigen.
Im „DAS ANDERE AUCH!“ beschreibt der Künstler ein Gegenüber, ein ambivalentes erzählerisches Spiel der Linie. Die gegenüberliegenden Figuren stehen meist im Grenzbereich, überschreiten diesen und scheinen sich regelrecht gegenseitig zu bestärken. Sie übermitteln pure Emotion! In diesem lyrischen Raum impliziert der Betrachter geradezu verborgene Wünsche, Gefühle und Gedanken, die unweigerlich zu einer inneren Spannung führen. In seinen Arbeiten unterstreicht Jo Bukowski wozu die Linie fähig sein kann – sie ist zu allem fähig! Wer denkt, das Linienspiel wäre eine bekannte Größe, wird überrascht sein. Durch die Präsenz seiner Arbeiten wird sie einfangen in ein Gedanken- und Farbspiel.
„Malerei“, so Jo Bukowski, „ist die Musik des Sehens.“
Als eine Abfolge von Tönen ist die Musik unweigerlich mit einem zeitlichen Ablauf und dadurch mit dem Prinzip der Bewegung verbunden. Bewegung aber ist Leben und Leben bedeutet Atmen, Pulsieren, Rhythmus – es verkörpert einen ständigen im Fluss befindlichen Zustand, den Jo Bukowski in seinen Werken thematisiert. Bilder, die sich dem Betrachter anbieten wie ein zu erkundendes Gebiet, zum Hineinschauen und Finden. Sie machen keine Lösungs-vorschläge, weder kommentieren sie, noch diskutieren sie, sondern führen zu Fragen über das eigene Dasein. Ohne Drängen, sondern ganz still und fast verführerisch. Dieses Ins-Bild-Hineinschauen zieht den Betrachter in seinen Bann und in die Tiefe der Gedanken wie in die Tiefe des Bild-raums, der Schichtungen und Strömungen, der Wegnetze und der vereinzelten Spuren. Die Oberfläche des Bildes offenbart den Zugang zu Geheimnis und Verborgenem und wird dadurch zur Projektionsfläche für das Selbst des Betrachters. Das Andere auch.
Zu Beginn befragen wir das Bild und am Ende befragt das Bild den Betrachter, wohin er geht. Wohin führen uns diese Linien, diese Strömungen, die sich zuckend oder zögerlich fortbewegen oder von einer Ecke des Bildes in eine andere schießen? Jeder ist ständig irgendwie in Bewegung, auf dem Weg irgendwohin; nenne man es Entwicklung, Ausbildung, Weiterbildung, Karriere, Heirat, Geburt und Sterben – alles ist integriert in die eine große, gigantische Bewegung, die uns alle steig und ohne Ausnahme mitnimmt und forttreibt, ob wir wollen oder nicht, die der Zeit.
Das Fließen und sich bewegen, die stete Veränderung im scheinbar Gleichen ist ein Bild für den menschlichen Lebensweg überhaupt. Ankommen ist eine Illusion – der Weg ist das Ziel. Die Zeit strömt, bäumt sich auf, strebt und entspannt, fesselt und lässt los. Hineingerissen in das Strömen der Gezeiten, werden die Gedanken aufgesogen von der Oberfläche des Bildes in die Tiefe. Man möchte Sinngebendes erkennen. Und erkennt am Ende sich selbst. Denn die Stille des Bildes, wenn es ganz ruhig an der Wand hängt, macht es leicht, uns seiner Magie zu überlassen.
Öffnungszeiten: Di – frei 14-18 Uhr I Sa/So/feiertags 11-18 Uhr
Merken Sie sich schon jetzt vor:
Künstlergespräch mit Jo Bukowski am 1. März 2020 um 15 Uhr.
Mehr zu Jo Bukowski finden Sie unter http://www.jobukowski.de
Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch.
Ihr Vorstand des Kunstverein Bad Nauheim